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Schienenbär-Fernsteuerung
Der letzte Rest des ehem. Schienenfallwerks im WW der MH. Die ca. 9ss - 100 Jahre alten Anlagen in der Halle sind schon längst verschrottet, einzig der Hängetaster zur Bedienung des Schienenfallbären blieb übrig - warum auch immer!
Das Schienenfallwerk bestand aus einer 5 Meter hohen Stahlkonstruktion mit Schienen in denen ein Stahlgewicht von einer Tonne lief. Unter diesen Gewicht befand sich eine Ambossähnliche Auflage mit Klemmbacken in denen eine Schienenprobe mit ca. 1 m Länge eingespannt wurde. Mit dem Taster wurde ein E-Motor mit Winde und Stahlseil in Bewegung gesetzt die den Schienenbären auf eine Höhe von ca. 5 m zog. Anschliessend wurde der ihm umgebende Gitterkäfig verschlossen und der Bär durch den anderen Taster freigegeben, worauf dieser aus der Höhe exakt auf die Mitte der Schienenprobe fiel. Anhand des Durchbiegung der Schiene konnten unsere Werkstoffprüfer dann ihre Schlüsse bezüglich Festigkeit und Verformungsgrad ziehen, die nach genau fesgelegten Tabellen bewertet wurden.
Der Gitterkäfig hatte eine sehr wichtige Funktion und mehr als einmal wurde er auch dieser Schutzfunktion gerecht. Manchmal verformten sich die Schienen nicht wie gewünscht sondern brachen mit einem Knall auseinander, die umherfliegenden Teile wurden dann vom Käfig aufgefangen und es bestand keine Gefahr für den Mann am Taster, der immerhin noch etliche Meter vom Schlagbären hinter einer Holzwand stand, die ihm vor kleinen Splittern die durch das Gitter flogen schützen.
Ducrh die PC-gesteurte Legierung des Stahls und die professionelle Sekundärmetallurgie verlor das Fallwerk seine Bedeutung und rostete vor sich hin bis es Mitte der 90er jahre verschrottet wurde.
Ich trug noch die meterlangen Schienenproben vom Warmbett über den Hof des Walzwerkes
hinüber zum Fallwerk was kein Vergnügen war, immerhin wog eine UIC 60 Probe schon mal so um die 75 kg. Einzig ein gepolstertes Lederstück schützte dabei die Schultern. Wenn es ganz dick kam hat man schon mal 3 - 4 mal pro Schicht so ein Teil den relativ kurzen, mit der Schiene auf der Schulter aber unendlichen langen Weg zum Bären geschleppt. Eine Möglichkeit die Probe mit einer Karre zu fahren gab es nicht, die Wege gingen über Rollgänge und Schlepperbahnen und dergleichen Hindernisse mehr, so gesehen war das Tragen wesentlich einfacher!
Datei-Information
Fotografin / Fotograf:Markus Grünthaler
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Hinzugefügt am:03.Mai 2006
Abmessungen:789 x 850 Pixel
Angezeigt:6716 mal
URL:http://industriekultur-fotografie.de/modules.php?name=Gallery&act=..
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