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Fertigkaliber
Blick auf die beiden Abgangskaliber einer Schienenwalze f?r das Fertigger?st. Die beiden Kaliber wurden als "A + B-kaliber Fertig" bezeichnet. Hier geht die fertige Schiene vom A-kaliber ab. Der Schienentyp ist eine UIC 60 Europanormschiene mit 90 kg/cm? Zugfestigkeit! Ebenfalls gut erkennbar die beiden Schienentypgravuren die auf den beiden Fertigstichen in die Walze eingraviert wurden, sie pr?gten beim Abgangsstich der Schiene ihr Kennzeichen ein. Nach ca. 15 Chargen (ca. 180 Schienen) wurden die Kaliber getauscht da sie dann abgewalzt waren und eine einwandfreie Masshalzigkeit und Oberfl?cheng?te nicht mehr gew?hrleistet wurde. Der Kaliberwechsel war im Walzprogramm vorgesehen und dauerte ca. 20-25 min. Es liefen w?hrend dieser Zeit gro?formatige Bl?cke nur ?ber die Blockschere oder es wurde das 850er Fertigger?st vom 900er Kn?ppelger?st abgekuppelt und es liefen Vierkantformate ?ber das 900er Ger?st. Die beiden Fertigstichkaliber waren mit einer Hochdruckpressluft-Entzunderung ausgestattet und wurden sowohl an der Ober-wie auch an der Unterwalze permanent mit einem speziellen Walzschwer?l abgeschmiert. Die ?ld?sen deckten dabei das komplette Schienenprofil ab und erm?glichten eine besonders glatte und feine Oberfl?cheng?te. Schienen wurden in der MH immer mit Kopfseite in Richtung Rosenberg gewalzt. Der hier gezeigte Stich war der letzte von insgesamt 11 Reversierstichen die ?ber die 1. Vorwalze (Bockl), 2. Vorwalze sowie die Fertigwalze verteilt waren. Die ausgewalzte L?nge betrug ca 100 m, die an den Warms?gen auf 3 x 30 m geteilt wurden, ein Bundesbahn Abnahmema?. Bei den sp?teren 36 m Schienen wurde die Abgangsl?nge an der Blockschere so gew?hlt das 2 Teile gefertigt werden konnten.
Butzbacher Schienen, die ins Weichenwerk nach Butzbach gingen hatten eine Fertigungsl?nge von 18 m und die h?chste Zugfestigkeit f?r Schienen von 130 kg/cm?. Diese Schienen hatten besondere Vorschriften und mussten im Hubbalkenofen protokolliert geheizt werden. Ihre Walztemparatur durfte max. zwischen 1130 und 1135 Grad betragen, w?hrend normale Schienen mit bis zu 1145 bis 1150 Grad gewalzt wurden.
Die MH war in der Entwicklung und Verbesserung der Schienen europaweit unter den f?hrenden Unternehmen und konnte auf eine ?ber 100 j?hrige Erfahrung in der Herstellung von Schienen und Oberbaumaterial zur?ckblicken. Die Qualit?t der MH-Schienen wurde als 1A eingestuft und hatten die h?chste Zulassung der DB, die sog. ICE-Norm, d.h. sie durften auch auf Hochgeschwindigkeitsstrecken der ICE Trasse verlegt werden. Zu diesem Zweck wurden sie im Schienenschwei?werk in N?rnberg, an dem die MH prozentual beteiligt war, zu 120 m Einheite zusammengeschwei?t und zu Gleisjochen verbaut an die Bahn ausgeliefert. Schienen haben der MH zu allen Zeiten gute Gewinne gebracht und waren der Hauptbestandteil unserer Walzproduktion.
Bei den Walzwerkern erzeugten sie allerdings immer gemischte Gef?hle, waren der Einbau der Schienenwalzen und die st?ndige Kontrolle w?hrend des Walzens von harter Arbeit und noch mehr Dreck und ?l begleitet auch war die Atmosph?re in der Halle w?hrend des Schienenwalzens mehr als unangenehm!
Datei-Information
Fotografin / Fotograf:Markus Grünthaler
Alle Bilder von:Markus Grünthaler - anzeigen
Hinzugefügt am:11.Dezember 2005
Abmessungen:800 x 701 Pixel
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URL:http://industriekultur-fotografie.de/modules.php?name=Gallery&act=..
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