Bernd und Hilla Becher
 
Montag, 13. November 2006

Allgemeines "Man muss sich beeilen, alles verschwindet"
Am Freitag den 24. November 2006 um 22:10 zeigt Arte eine Dokumentation über die letzten vier Jahrzehnte von Bernd und Hilla Becher.

Hochöfen, Fördertürme, Aufbereitungsanlagen - inzwischen vielerorts
zerstörte Zeugnisse industrieller Entwicklung - leben in den
Fotografien von Bernd und Hilla Becher weiter. Das Düsseldorfer
Künstlerpaar erzählt von seinem Leben, Werk und Wirken, das vier
Jahrzehnte lang dem Fotografieren von Industriebauten gewidmet war.

Bernd
und Hilla Becher sind in ihrem Atelier in Düsseldorf und blicken auf
die letzten vier Jahrzehnte ihres fotografischen Schaffens zurück.
Fachwerkhäuser, Wassertürme, Hochöfen, Fördertürme, Kalköfen,
Gasbehälter, Bauten einer mittlerweile untergegangenen Industriekultur.
Becher-Fotos erkennt man auf den ersten Blick: schwarz-weiß, nüchtern
präzise, vor immer grauen Hintergrund von leicht erhöhtem Standpunkt
aus aufgenommen. Seit den 60er Jahren sehen ihre Bilder unverändert aus.

Bernd
Becher, 1931 in Siegen geboren, zeichnete und malte zunächst die vom
Abriss bedrohten Hütten und Bergwerke in seiner Heimatregion und den
benachbarten Industrielandschaften. 1957 begann er, Industriebauten zu
fotografieren. Die Fotografie versprach größere Präzision und eine
objektivere Darstellungsweise. Nach einer Lehre zum Dekorationsmaler
studierte Bernd Becher 1957 an der Düsseldorfer Kunstakademie
Typografie. Hier begegnete er Hilla Wobeser. 1934 in Potsdam geboren,
übersiedelte sie nach Abschluss einer dreijährigen Ausbildung in einem
Fotoatelier 1954 nach Westdeutschland und arbeitete in Hamburg als
selbstständige Fotografin. Ab 1958 studierte sie an der Kunstakademie
in Düsseldorf.

1959 fotografierten Bernd und Hilla Becher
gemeinsam die Erzbergwerke und Fachwerkhäuser des Siegener
Industriegebietes und später die Industrieanlagen im Ruhrgebiet. 1961
heirateten sie. Einer Fahrt zu den Kohlerevieren in Wales folgten
Reisen in die Industriegebiete von Frankreich, Belgien, Luxemburg und
den Vereinigten Staaten. Nur wenige der von den Bechers fotografierten
Industrieanlagen sind noch in Betrieb. Ein paar konnten als Museum
überdauern.

Mit ihrem Werk haben die Bechers dazu beigetragen,
ein Bewusstsein für den Erhalt des industriellen Kulturguts zu
schaffen. Heute werden ihre Arbeiten in den großen Museen der Welt
gezeigt. Sie bekamen unter anderem den Erasmuspreis, der an Personen
oder Institutionen verliehen wird, die einen außerordentlich wichtigen
Beitrag im kulturellen, sozialen oder sozialwissenschaftlichen Bereich
geleistet haben.

In der Dokumentation geben Bernd und Hilla
Becher Einblick in ihre Werkstatt, ihre Arbeit, ihre Motive und ihre
Arbeitsweise. Sie erzählen, warum sie nur in schwarz-weiß
fotografieren, oder warum es reicht, von einem Förderturm nur drei
Aufnahmen zu machen. Sie erklären, bei welchem Licht sie am liebsten
fotografieren und welche Mühe es macht, Genehmigungen zum Fotografieren
zu erhalten.

Dokumentation, D-2006, ZDF, Erstausstrahlung, 52 min
Regie: Marianne Kapfe
[Quelle: Arte.de]

Bernd und Hilla Becher

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