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Die IKF
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Liebe Interessenten,
unsere Gemeinschaft hat das Ziel, das industrie-kulturelle Erbe durch fotografische Dokumentation zu bewahren. Das Anliegen ist nicht die reine Dokumentation, sondern verpflichtet sich ästhetischen Zielen.
Nutzbauten wurden nicht nur nach rein funktionalen Aspekten errichtet. Es gilt, die Reize solcher Anlagen zu finden und adäquat fotografisch umzusetzen. Unsere Internetseiten bietet dafür sowohl eine Diskussionsebene als auch eine Publikationsmöglichkeit.
Wir möchten Menschen zusammenführen, die ernsthaft an diesen Zielen mitwirken wollen. Es ist uns zudem wichtig, dass die hier ausgestellten Fotos ein angemessenes fototechnisches und künstlerisches Niveau repräsentieren. Aus diesem Grund haben wir einen demokratischen Abstimmungsprozess eingeführt, welcher die Aufnahme neuer Mitglieder regelt. Um Mitglied zu werden, müssen Sie sich mit einer kurzen Selbstdarstellung und fünf Fotos bewerben. Nach einer Diskussionsphase wird dann bei uns ein Abstimmungsprozess gestartet.
Wir bitten um Verständnis für dieses etwas umständliche Vorgehen. Die Erfahrung in anderen Foren zeigt uns jedoch, dass es für die Bewahrung unserer Ziele zweckmäßig ist. Wir möchten auch ein wenig dem "Ruinen- und Abrisstourismus" vorbeugen.
Industriebrachen sind schützenswert, Informationen über Lage und Zugang deshalb auch.
Ihre Bewerbung richten Sie bitte an die E-Mail-Adresse application@industriekultur-fotografie.de. Falls Sie noch unsicher sind, oder auch noch inhaltlich oder technisch an sich arbeiten möchten, sind Sie uns dennoch willkommen.
Ihre Bewerbung sollte eine kurze Selbstdarstellung enthalten, warum Sie sich für Industriefotografie interessieren, welche Motive Sie besonders interessieren und einige Angaben zu Ihrem Werdegang, Alter, Wohnort usw. enthalten. Ausserdem sollten Sie fünf randlose Fotografien etwa in der Größe 800 x 600 Pixel / ca. 200 KB als Jpg-Datei einschicken. Die Fotos sollten einen repräsentativen Querschnitt durch Ihr fotografisches Spektrum darstellen.
IKF erhebt keinen Mitgliedsbeitrag. Wir erbitten jedoch um einen jährlichen freiwilligen Beitrag von 10 Euro zur Deckung der Serverkosten.
Viele Grüße
Ihre IKF
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Tipps für Bewerber
(Uwe Pilz | IKF)
Alle Fotografen, welche bei „Industriekultur-Fotografie“ mitwirken wollen, müssen sich einem Bewerbungsprozess stellen. Wir diskutieren über eure Absichten und die Qualität der eingereichten Bilder. Anschließend wird in einem demokratischen Verfahren abgestimmt, wobei eine Aufnahme eine einfache Mehrheit erfordert. Diese ist schwer zu erreichen, auch ich selbst bin nur gerade so durchgekommen.
Es kommt oft vor, dass Bewerber abgelehnt werden, deren Absichten zweifelsfrei für eine Aufnahme sprechen würden, jedoch die fotografischen Fertigkeiten müssen sich noch entfalten. Wir bedauern dies dann meist und befürchten, dass wir euch dauerhaft demotivieren und abschrecken. Auf der anderen Seite sehen wir uns einer kulturellen Mission verpflichtet und möchten ein hohes fachliches Niveau erhalten. Üblich ist es, einzelne aussagekräftige Bilder zur Diskussion und zur Archivierung einzustellen, und nicht etwa alle Bilder eines Wochenendes – vielleicht noch unbearbeitet – hoch zu laden. Wir setzen die Beherrschung des fotografischen Handwerkes voraus.
Was zeichnet ein gutes Foto einer Industrieanlage aus?
Ich möchte diese Frage an Hand einiger Beispiele aus dem eigenen Fundus beantworten. Die angegebenen Kriterien sind freilich nicht sklavisch zu verstehen, aber eine Abweichung sollte eine bewusste Entscheidung des Fotografen und kein zufälliges Ergebnis sein.
Schärfe
Die Abbildung von technischen Anlagen und Gebäuden soll möglichst viele Einzelheiten zeigen. Hierfür ist ein vollständig scharfes Foto am besten geeignet. Was einem Anfänger als scharf erscheint und für ein Bild im Familienalbum durchaus geeignet ist, genügt diesen Ansprüchen nicht immer. Scharfe Aufnahmen erfordern Objektive einer vernünftigen Qualität und entstehen oft von einem Stativ aus. Niedrigempfindliche Filme, große Negativformate oder Kameras mit „vielen Megapixeln“ erhöhen die Detailwiedergabe erheblich. Digitalkameras sollten mit der niedrigsten ISO-Einstellung betrieben werden. Abblenden des Objektives führt zu einer hohen Tiefenschärfe.
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Brauerei Leipzig Gohlis im Abbruch
Das Bild ist nicht perfekt scharf. Das Gegenlicht ist für die Wiedergabe des Gebäudes schädlich, insbesondere die Überstrahlung links oben stört. Der „Rest“ des Bauwerkes steht schief im Bild.
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Foto: Uwe Pilz | IKF
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Vermeidung technischer Mängel
Jedes Bild sollte frei von Flecken, Kratzern und Komprimierungsartefakten sein. Auch Blendenreflexe oder Überstrahlungen entwerten ein Bild. Ein Bild darf weder über- noch unterbelichtet sein. Diese Aufgabe stellt gelegentlich auch erfahrenen Fotografen vor Schwierigkeiten.
Wer Bilder selbst verarbeitet, sollte auf höchstmögliche Sauberkeit achten und die Ergebnisse ausflecken. Bei digitaler Arbeit können eine Reihe von Mängeln bei der Bildverarbeitung behoben werden. Eine Gegenlichtblende am Objektiv verringert die Gefahr unerwünschter Reflexe.
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Industriegelände Leipzig-Großzschocher
Der Blendenreflex im Bild gibt dem Foto zwar eine reizvolle Stimmung, erschwert aber die Erkennbarkeit von Einzelheiten.
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Foto: Uwe Pilz | IKF
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Klare Bildaussage
In der Regel sollte das abgebildete Objekt gut sichtbar das Bild bestimmen. Es gibt Fotografien von durchaus ästhetischem Reiz, welche eine Anlage nur am Rande oder unscharf zeigen. Solche Abbildungen sind für unsere Gemeinschaft zumindest nicht typisch.
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Maschinenbaubetrieb Mikrosa in Leipzig-Mockau
Der blühende Baum als Hauptobjekt verdeckt einen Großteil des Betriebes. Dies würde im IKF Diskussionen hervorrufen. Die optische Trennung von Baum und Himmel sowie dem Gebäude rechts ist zu schwach.
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Foto: Uwe Pilz | IKF
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Vermeidung stürzender Linien
In der Regel ist man gezwungen, Objekte aus ziemlich kurzer Entfernung und unter Verwendung von Weitwinkelobjektiven aufzunehmen. Dabei muss die Kamera nach oben geneigt werden, und es entstehen stürzende Linien. Es ist ästhetisch viel ansprechender, den Eindruck dieser stürzenden Linien zu beseitigen, das Bild zu entzerren. Dies kann sowohl bei der klassischen Selbstverarbeitung durch Neigen der Projektionsfläche, als auch mit Hilfe geeigneter Software erfolgen.
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Kraftwerk Lippendorf
Die stürzenden Linien sind besonders störend am Gebäude rechts. Die Beleuchtung schräg von hinten differenziert die Bauten schlecht. Die Wiedergabe des Grüns (Bäume) ist auf Grund der Filterung zu dunkel. Insgesamt ist die Präsenz der Bäume zu stark gegenüber dem nur teilweise sichtbaren Gebäude.
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Foto: Uwe Pilz | IKF
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Angemessene Beleuchtung
Die Beleuchtung muss dem abzubildenden Sujet angemessen sein. Für die Wiedergabe von Einzelheiten ist zerstreutes Licht gut geeignet. Seitlich einfallende Beleuchtung gibt bei nicht zu hoch stehender Sonne die Strukturen von Oberflächen gut wieder. Die Sonne im Rücken erzeugt eine flache Beleuchtung und führt normalerweise zu flacher Perspektive. Steilstehende Sonne erzeugt verwirrende und harte Schatten. Gegenlicht ist schwer zu beherrschen.
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Wasserturm im Reichsbahnausbesserungswerk Engelsdorf
Das strenge Gegenlicht verhindert eine schöne Grauwertdifferenzierung des Turmes. Überstrahlungen sind am Turm selbst und an den Bäumen zu sehen. Das Bild wirkt flau.
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Foto: Uwe Pilz | IKF
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Wie kann die IKF mir helfen, meine fotografischen Fähigkeiten zu verbessern?
Wir sind interessiert und bereit, jedem Lernenden auf seinem Weg zu begleiten. Hierzu dient zunächst unsere Galerie. Fast täglich erscheinen neue Fotos, an welchen man die ästhetischen Absichten des Fotografen erkennt.
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Buchbinderei im Hinterhof.
Dieses Bild wurde von den IKFlern als recht gelungen eingeschätzt. Ich selbst hatte damit nicht gerechnet und das von mir eher als banal angesehene Motiv fast nicht eingestellt. Es sind aber viele Einzelheiten zu sehen, welche die Geschichte dieses Bauwerks offenbaren, z.B. die alten Geleise in der Hofdurchfahrt oder die Fensterumbauten. Die schwierige Lichtsituation habe ich einigermaßen in den Griff bekommen. Der Lieferwagen wurde von den meisten nicht als störend empfunden.
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Foto: Uwe Pilz | IKF
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